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Die Haut und ihre Pflege – Physiologie und Chemie im Einklang? *)

 

Keine Chemie, nur Inhaltsstoffe aus der Natur oder biologischem Anbau – diese Einstellung zu Hautpflege-Produkten ist weit verbreitet. Die molekulare Wirklichkeit ist weitaus komplizierter, wenn man sich mit den Details beschäftigt. Und sie ist für den Chemiker ganz und gar nicht uninteressant, wie der folgende Einblick in das multidisziplinäre Arbeitsgebiet zeigt.

 

Die Haut ist ein komplexes und äußerst effektives Organ (Abbildung 1), das unseren Körper schützt und ihm seine Attraktivität verleiht. Sie ist zugleich Barriere, aber auch Zwischenstation für aus- und eingehende Stoffe. Die gesunde Haut, insbesondere ihre nach außen gerichtete oberste Schicht, die Epidermis, ist ein dynamisches System, das sich flexibel auf die wechselnden Bedingungen der Außenwelt einstellt:

  • Regulierung der Wärmeabgabe und -aufnahme – abhängig von Außentemperatur und muskulärer Aktivität
  • Regulierung der Wasserabgabe in Abhängigkeit von Temperatur, Luftfeuchte und muskulärer Aktivität – unter "Normalbedingungen" zwischen 0,5 und 1 Liter pro Tag. Zusammen mit dem Wasser werden Salze über die Schweißdrüsen ausgeschieden.
  • Ausscheidung von Fettstoffen über das Sebum der Talgdrüsen – Bildung des Lipidmantels der Haut
  • Barriere gegen Fremdstoffe und Mikroorganismen inkl. Aufrechterhaltung des niedrigen pH der Hautoberfläche – Säuremantel der Haut
  • Infektionsschutz durch antimikrobielle Peptide (AMP) – Symbiose mit der Hautflora
  • Aufbau des Schutzes gegen UV-Strahlenbelastung – Pigmentierung
  • Schutz gegen externe Radikale – unter anderem gegen atmosphärische reaktive Sauerstoffverbindungen und Stickoxide
  • Widerstand gegen mechanische Belastungen
  • Weiterleitung von Schmerz-, Temperatur- und Tastreizen durch Nerven

Vielfach ist auch von Hautatmung die Rede. In der Tat scheidet die Haut Kohlendioxid aus, im Vergleich zur Lunge liegt der Anteil aber weit unter 1%. Eine Sauerstoffaufnahme findet praktisch nicht statt. Vielmehr wird mit der "Hautatmung" hauptsächlich die ungehinderte Wasserdampfabgabe assoziiert.

Hautaufbau

Abb. 1: Hautaufbau1

Stratum corneum – Hornschicht

Unterhaut, Lederhaut und Oberhaut (Epidermis) sind die wesentlichen Schichten der Haut. Die Epidermis hat ebenfalls eine Schichtstruktur. Ihr oberster Teil, die Hornschicht, lat. Stratum corneum, ist naturgemäß das Ziel der äußerlichen Hautpflege.
Die einzelnen Lagen der Korneozyten (Hornzellen) in der Hornschicht werden von Lipiddoppelschichten alias Bilayern durchzogen. Die Konstruktion gleicht sehr vereinfacht einem Mauerwerk, in dem die abgestorbenen Hornzellen die Funktion von Backsteinen einnehmen und die Lipiddoppelschichten den Kitt dazwischen darstellen (Abbildung 2).

Einfaches Backsteinmodell nach Landmann und Prinzip einer Lipiddoppelschicht

Abb. 2: Einfaches Backsteinmodell nach Landmann2 und Prinzip einer Lipiddoppelschicht (blau: polare Köpfe, rötlich: lipophile Reste)

Die spezielle Zusammensetzung der Lipiddoppelschichten aus Ceramiden3, Cholesterin und langkettigen Fettsäuren verhindert weitgehend das Eindringen sowohl lipophiler als auch hydrophiler Stoffe sowie kleinster Festpartikel. Im Vergleich zu den darunter liegenden Hautschichten ist das Stratum corneum weniger dicht gepackt. Es wird an der Hautoberfläche zusätzlich durch die lipophilen Sekrete der Talgdrüsen abgedichtet. Je dünner die Hornschicht ist, umso eher scheint die rote Farbe der darunter befindlichen Blutgefäße hindurch. Dies trifft vor allem für die talg- und schweißdrüsenfreie Lippenoberfläche zu.
Obwohl biologisch anscheinend tot, vollbringt die Hornschicht immer noch Stoffwechselleistungen, etwa durch die Tätigkeit von Enzymen. Zu ihnen gehören unter anderem Lipasen, die Triglyceride exogen applizierter Fette und Öle in Di- und Monoglyceride sowie Glycerin und Fettsäuren spalten können, sowie Proteasen, die den Nachschub von Aminosäuren für die Bildung des NMF (Natural Moisturizing Factor) aus Proteinen sichern. Der NMF hält die Haut feucht und repräsentiert gleichzeitig einen natürlichen Radikalfänger der Haut, indem er unter anderem atmosphärische Stickstoffoxide abfängt. Zum Teil ist dieser Stoffwechsel allerdings eine Folge der dichten Besiedelung der Hautoberfläche mit Mikroorganismen und ihren Enzymen. Die Symbiose der Hornschicht mit der Mikroflora stellt ein empfindliches Gleichgewicht dar, das für die Hautgesundheit von großer Bedeutung ist.
Oberflächenaktive Substanzen wie Emulgatoren aus Cremes oder Lotionen sowie Tenside aus Reinigungsmitteln schädigen oder zerstören naturgemäß Teile der Struktur des Stratum corneum. Tenside lösen zuerst die lipophilen Komponenten aus der Hautbarriere heraus – gefolgt von den NMF-Bestandteilen, die sich hauptsächlich in den Korneozyten befinden. Ganz zuletzt werden auch die schwerlöslichen Ceramide angegriffen. Der transepidermale Wasserverlust (TEWL) steigt an, die Haut wird trocken und empfänglich für äußerliche Fremdstoffe und das Eindringen von Mikroorganismen. Bei entsprechender Veranlagung können fortgesetzte Barrierestörungen eine Neurodermitis fördern.4

Stofftransport in und durch die Hornschicht

Die Epidermis resorbiert lipophile Stoffe, die durch die interzellulären Lipiddoppelschichten, aber auch über die Haarfollikel, Drüsenausgänge und geringfügig durch die Korneozyten hindurch in die tieferen Hautschichten wandern können. Je kleiner die Moleküle sind, umso schneller werden sie aufgenommen. Ätherische Öle, wie z. B. Campher, lassen sich beispielsweise kurz nach ihrer Applikation schon im Blut nachweisen.5 Diese Diffusion durch die Haut bezeichnet man als Permeation; den ersten Schritt, nämlich die bloße Aufnahme in die Hornschicht, nennt man Penetration. Je polarer ein Stoff ist, umso schlechter penetriert er, da die Lipiddoppelschichten eine wirksame Barriere bilden.
Mithilfe von Liposomen, deren zellmembranähnliche Bilayer6 meist aus Linolsäure-reichem, nativem Phosphatidylcholin (PC7; Abbildung 3) bestehen, gelingt es auch, polare kosmetische Wirkstoffe durch die Hautbarriere zu transportieren.8

PC-Molekül mit chemisch gebundener Linolsäure und Palmitinsäure

Abb. 3: Beispiel für ein PC-Molekül mit chemisch gebundener Linolsäure und Palmitinsäure

Schnitt durch ein Liposomen-Modell

Abb. 4: Schnitt durch ein Liposomen-Modell
(innen und außen wässrige Phasen)

 Liposomendispersion

Abb. 5: Liposomendispersion9

Die anfängliche Vorstellung, dass Liposomen (Abbildung 4 und 5) aufgrund ihrer geringen Größe von üblicherweise etwa 50-200 nm intakt durch die Hautbarriere schlüpfen können, wurde nach elektronenmikroskopischen Untersuchungen rasch widerlegt. Stattdessen fusionieren die Bilayer der Hornschicht mit den Bilayern des liposomalen PC. Hintergrund: Zusammensetzungen, die den epidermalen Bilayern10 entsprechen, besitzen zwei Phasenumwandlungstemperaturen11:

  • Ab 35 °C koexistiert die wenig durchlässige lamellare Gelphase der Bilayer mit einer zweiten Phase.  
  • Bei etwa 69 °C geht die Gelphase in die durchlässigere flüssig-kristalline Phase über.

Beide Phasenumwandlungstemperaturen werden bei der Fusion durch die bei < 0 °C liegende Phasenumwandlungstemperatur des liposomalen, nativen PC drastisch gesenkt. Dadurch werden die epidermalen Bilayer für kurze Zeit fluidisiert und gleichsam auf Durchlass geschaltet. So können die in den Liposomendispersionen enthaltenen Wirkstoffe die Hautbarriere leichter passieren.8
Flüssige ("liquid") Nanopartikel mit PC-Monolayern (Abbildung 6) und vergleichbarer Teilchengröße beschleunigen analog die Permeation lipophiler, in flüssiger und fester Form vorliegender Wirkstoffe.12 Wässrige Nanodispersionen erlauben z. B. die bequeme Applikation fetter, pflegender Öle, ohne einen unangenehmen Ölcharakter auf der Haut zu hinterlassen. Die dermale Effektivität der Öle ist bei gleicher Dosierung höher als bei O/W-Emulsionen.

Flüssiges Nanopartikel mit PC-Monolayer

Abb. 6: Flüssiges Nanopartikel ("Nanosom") mit PC-Monolayer
(innen lipophile Phase, außen wässrige Phase)

Letztendlich ist die Effektivität transdermaler Transporte und Applikationen von der PC-Dosierung abhängig. Die höhere Durchlässigkeit der Barriere kann übrigens äußerlich durch eine temporäre, leicht messbare Erhöhung des TEWL erkannt werden, da umgekehrt auch das Austreten von Wasserdampf aus der Haut erleichtert wird. Auch bei erleichterter Passage muss selbstverständlich ausgeschlossen werden, dass Bestandteile von Kosmetika gemäß Europäischer Kosmetikverordnung nicht systemisch wirksam sind.
Oberflächlich applizierte langkettige lipophile Stoffe wie Vaseline, Paraffine und Erdwachse (Ozokerit) verbleiben dagegen auf der Hautoberfläche, wirken dadurch okklusiv, senken den TEWL drastisch und vermindern in der Folge die Regenerationstätigkeit13 der Haut. Die Hornschicht quillt darunter gleichsam wie unter einem Pflaster – und wird dadurch ebenfalls durchlässiger, z. B. für topische Arzneimittel, die aus der Vaseline heraus in die Haut penetrieren. Da die Quellung temporär faltenmildernd wirkt, sind Paraffine zuweilen immer noch ein Bestandteil kosmetischer Nachtcremes.
In diesem Zusammenhang sind noch Personen mit empfindlicher Haut zu erwähnen, die nach der Applikation kosmetischer Öl-in-Wasser-Emulsionen ein Brennen verspüren. Das Symptom ist stofflich unspezifisch und nur von hypertonen Konzentrationen polarer, wasserlöslicher Substanzen mit in der Regel kleiner Molmasse (Beispiel: Urea = Harnstoff) im jeweiligen Präparat abhängig. Die wasserlöslichen Substanzen durchdringen die Barriere und lösen, wenn der mit ihnen verbundene osmotische Druck höher ist als in der Umgebung, einen auf kurze Zeit beschränkten Reiz aus, der oft als allergische Reaktion fehlgedeutet wird.

Biologie und Biochemie der Hornschicht

Seitdem festgestellt wurde, dass wirkstofffreie kosmetische und pharmazeutische Grundlagen, etwa in Form von Basiscremes oder Salben, bei entsprechender Zusammensetzung über bemerkenswerte Eigenwirkungen verfügen, die sogar klinisch bedeutsam sind,14 ist das Interesse an der Biologie und der Biochemie des Stratum corneums und seiner angrenzenden Hautschichten sprunghaft gestiegen. Sie haben das Potenzial, sich zu eigenen Disziplinen, der Korneobiologie15 (engl. Corneobiology) und der Korneobiochemie16 (engl. Corneobiochemistry) zu entwickeln, da die Zusammenhänge im Detail hochkomplex sind. Eine wichtige Erkenntnis daraus ist die Tatsache, dass eine Vielzahl von Dermatosen und kosmetischer Hautprobleme allein mit entsprechenden Basiscremes behandelbar ist – also zum einen ohne Arzneiwirkstoffe und zum anderen ohne deren Nebenwirkungen. Bereits in den neunziger Jahren kam die Bezeichnung Korneotherapie17 (engl. Corneotherapy) für diese Behandlungsweise auf. Das Kuriose daran ist, dass die Auslobung der objektiv vorhandenen dermatologischen Wirkung entsprechend zusammengesetzter Kosmetika in der Europäischen Kosmetikverordnung18 verboten ist.
Topische Applikationen von Arzneimitteln, Hygieneprodukten und Kosmetika (Hautschutz, Hautpflege) wirken sich naturgemäß auf die residenten Mikroorganismen der Hautflora alias Hautmikrobiom aus. Die kausalen Zusammenhänge, unter anderem bei der Verwendung von Konservierungsstoffen, aber auch von Antioxidantien und Komplexbildnern in den Zusammensetzungen sind noch weitgehend unbekannt. Physiologische und Mikrobiom-kompatible Komponenten werden zukünftig eine immer größere Rolle spielen.

Kosmetika – von der Vergangenheit in die Gegenwart

Das Repertoire der Hautpflege hat sich in den letzten hundertfünfzig Jahren zusammen mit dem Aufkommen von Komponenten aus der chemischen Synthese sowie nachgebauten Naturstoffen explosionsartig vermehrt. Davor wurde fast alles, was die Natur hergab, auch auf der Haut ausprobiert. Die Grenzen zur Volksmedizin waren fließend. Die wichtigsten "Präparate" der vorindustriellen Zeit waren:

  • Schminken und Puder, welche insbesondere farbintensive Schwermetallverbindungen wie Eisenoxide (rot, gelb, schwarz), Bleicarbonat (weiß), Quecksilbersulfid (Zinnober) sowie Calciumcarbonat (weiß) und Holzkohle enthielten, waren besonders beliebt. Mit anderen Worten: Es wurde alles pulverisiert, was an farbigen Mineralien verfügbar war.
  • Reinigungsprodukte waren sowohl für die Haut, als auch für die Bekleidung wichtig. Hier dominierten lange Zeit Saponin19-reiche Pflanzenauszüge, deren Glycosid-Strukturen Ähnlichkeit mit den heutigen Zuckertensiden (Abbildung 7) haben, sowie Pottasche (aus Holzfeuern) und die später aus Pottasche- (Kaliumcarbonat) oder Natron-Lösungen (Natriumcarbonat) und tierischen oder pflanzlichen Ölen hergestellten Seifen.
  • Pflegeprodukte bestanden aus tierischen und pflanzlichen Fetten, Ölen und Wachsen. Hoch im Kurs standen beispielsweise das aus Walrat gewonnene Cetylpalmitat, Olivenöl und verschiedene Milchprodukte (Esel, Ziege, Kuh).
  • Pflanzenextrakte und Tinkturen aus Hamamelis, grünem und schwarzem Tee wurden aufgrund der adstringierenden Aktivität ihrer Polyphenol- und Gerbsäure-Gehalte topisch-medizinisch bei gereizter, rissiger Haut angewandt.
  • Medizinisch und zu wohlriechenden Zwecken dienten Balsame und ätherische Öle. Schon früh konnte man zwischen unterschiedlichen, u. a. belebenden, beruhigenden und lindernden Wirkungen differenzieren.

GlycyrrhizinSucrosemonolaurat

Abb. 7: Glycyrrhizin (links), ein Saponin aus der Süßholzwurzel, im Vergleich mit Sucrosemonolaurat (rechts), einem synthetischen Zuckertensid

Heute gibt es nach wie vor reine Fettstoffe und ihre wasserfreien halbfesten Mischungen (Oleogele, "Melkfett") in der Hautpflege. Den größten Raum nehmen allerdings wasserhaltige Dispersionen von Fettstoffen ein, die unter Zuhilfenahme von Emulgatoren stabilisiert werden. Die Emulgatoren funktionieren im Prinzip wie die bereits genannten Seifen. Rein wässrige Lotionen und Gele sind hinzugekommen. Neu sind auch pflegende Pulver, die allerdings nur einen verschwindend kleinen Markt bedienen. Letztere resultieren wie die wasserfreien, fetthaltigen Präparate aus der Überlegung, dass die Abwesenheit von Wasser Hilfsmittel wie Konservierungsstoffe und Emulgatoren zur Gewährleistung der mikrobiologischen und physikalischen Langzeitstabilitäten überflüssig macht. Mit dieser Reduzierung ist eine geringere Wahrscheinlichkeit verbunden, dass ein Produkt allergene und irritierende Eigenschaften hat. Denn die im Anhang der Kosmetikverordnung20 gelisteten Konservierungsstoffe besitzen naturgemäß trotz Zulassungsverfahren praktisch ausnahmslos ein allergenes Potenzial.
Emulgatoren sind ein praktisches Hilfsmittel, Fettstoffe tröpfchenförmig in Wasser (Öl-in-Wasser-Emulsion) oder umgekehrt (Wasser in Öl-Emulsion) zu verteilen (Abbildung 8), zu stabilisieren und in die Haut zu transportieren.

Herstellung von Emulsionen

Abb. 8: Herstellung von Emulsionen

Sie tun dies umgekehrt aber auch, wenn sie beim Waschen mittels Wasser in der Haut erneut aktiviert werden. Sie transportieren dann sowohl Pflegestoffe als auch hauteigene Barrierestoffe wieder aus der Haut heraus. Diesen Vorgang bezeichnet man neudeutsch als Wash-Out-Effekt, der speziell dann auftritt, wenn die Emulgatoren in der Haut nicht abgebaut werden – also physiologisch nicht kompatibel sind – und eine hohe kritische Mizellbildungskonzentration (CMC; siehe unten) besitzen.
Im Detail sind Kosmetika technologisch sehr anspruchsvoll geworden, da neben der reinen Applikation viele andere Kriterien hinzugekommen sind, die dem Anwendungskomfort dienen. Ein wichtiger Faktor ist die Hautanalyse geworden, deren Ergebnisse die Vorgaben liefern, wie ein Produkt für einen bestimmten Zweck bei einer gegebenen Hautkondition zusammengesetzt sein sollte. Verteilbarkeit, Einziehvermögen und physiologische Verfügbarkeit der einzelnen Komponenten spielen eine wachsende Rolle, insbesondere wenn spezifische kosmetische Wirkungen gefordert sind. Hautbarriere-ähnliche physiologische Komponenten statt konventioneller Fettstoffe und Öle sind zunehmend gefragt.21

Hautreinigung

Zu früheren Zeiten war die Hautreinigung – speziell auch des Gesichtes – ein ziemlich einfacher Vorgang, der mit Wasser und gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einer Stückseife erledigt wurde. Daraus ist eine "Wissenschaft" entstanden, die man ohne Kenntnisse der Chemie, Physik und Mikrobiologie fast nicht mehr versteht. Umso wichtiger ist es, zu wissen, welche Wirkungen und Nebenwirkungen mit den heute üblichen Prozeduren verbunden sind. Denn mitunter geht es längst nicht mehr allein um die Entfernung von Fremdstoffen auf der Haut, sondern um Kombinationsbehandlungen, die unter anderem die Desinfektion, die Konditionierung für Folgebehandlungen und die Ingangsetzung von Regenerationsvorgängen einschließen.
Die Liste der Stoffe, die tagtäglich auf die (Gesichts-)Haut gelangen, ist lang:

  • Körperliche Stoffe: Hautbarriere-Bestandteile, Hautzellen, Krusten, Drüsensekrete wie Sebum, Schweiß, Ohrenschmalz, Tränenflüssigkeit und Speichel. Kurioserweise gehören sie in der Mehrzahl zum Selbstreinigungsprogramm der Haut.
  • Natürliche Umweltstoffe: Mineralienstäube (Tonerde, Kieselsäure, Salze etc.), pflanzliche Stoffe (Kohlenwasserstoffe, Fette, Wachse, Pollen etc.), peroxidierte Kohlenwasserstoffe wie z. B. Peroxyacetylnitrat (PAN).
  • Reaktionsprodukte von Hautbestandteilen mit Gasen wie Sauerstoff, Ozon, Stickstoffoxiden, Schwefeldioxid und Chlor.
  • Anthropogene Stoffe: Stäube und Aerosole (Haus-, Straßen und Industriestaub inklusive Rußpartikel und polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe), Arbeitsstoffe, Haushaltschemikalien und Modeschmuckbestandteile (Silber- und Nickelverbindungen).
  • Ingredienzien aus Körperpflegeprodukten: Fettstoffe, Wirkstoffe, Pigmente (aus Lippenstift, Make-up, Camouflage, Pudern und mineralischem Sonnenschutz), Farbstoffe (Wimperntusche, Kajalstifte) und Hilfsstoffe aller Art.
  • Mikroorganismen und deren Abfall- und Stoffwechselprodukte inklusive Enzyme und Fettsäuren.

Diese Stoffe können wasserlöslich, öl- bzw. fettlöslich, völlig unlöslich oder fest anhaftend sein. An diesen Eigenschaften orientieren sich die angewandten Reinigungsmittel:

  • Tenside in Form von Stückseifen, Reinigungsgelen oder Öl-in-Wasser-Emulsionen besitzen ein hohes Schmutztragevermögen und sind im Normalfall am besten geeignet, um alle Stoffe zu entfernen.
  • Mizellenwasser ist eine leichte Reinigungslotion, die ebenfalls aus Wasser und geringen Konzentrationen an Tensiden besteht. Sie ist vergleichbar mit dem Tropfen Spülmittel und viel Wasser in der Küche.
  • Mikroemulsionen sind ein technischer Begriff für hochkonzentrierte, tensidhaltige Formulierungen, in denen Tenside und Wasser eine homogene Phase bilden. Sie sind häufig die Basis für Shampoos.
  • Bei fest anhaftenden kosmetischen Produkten (Make-up, Camouflage) werden auch kurzkettige Öle (Triglyceride, synthetische Ester) verwendet, die wiederum mit wässrigen Tensiden entfernt werden. Alternativ kann man mit wasserfreien tensidhaltigen Ölen arbeiten, die nachfolgend mit Wasser auf der Haut Emulsionen bilden und auf diese Weise leicht entfernt werden können (2-in-1-Produkte).
  • Bei sehr empfindlicher Haut und bei Kleinkindern kommen auch native Öle allein oder als Emulsionen mit hohem Ölgehalt (Reinigungsmilch) zum Einsatz. Letztere eignen sich, wenn sie mittels hydriertem Phosphatidylcholin lamellar aufgebaut sind, sogar zur Pflege (2-in-1-Produkte, siehe unten). Reinigungsmilch lässt sich auch zum Abschminken einsetzen.

Tenside & Emulgatoren

Tenside sind wie Emulgatoren oberflächenaktive Substanzen – nicht selten mit gleicher chemischer Struktur, so dass die Bezeichnungen praktisch synonym sind. Bei Reinigungspräparaten spricht man eher von Tensiden, bei Pflegeprodukten von Emulgatoren. Beide erzeugen einen Auswascheffekt – der bei Reinigungsprodukten unvermeidlich, aber naturgemäß bei Pflegeprodukten unerwünscht ist. Ein qualitatives Unterscheidungsmerkmal ist die kritische Mizellbildungskonzentration (CMC), ein physikalischer Wert, der die Konzentration angibt, bei der sich die oberflächenaktiven Stoffe in Wasser zu Assoziaten (Mizellen; Abbildung 9) zusammenlagern.

Modell einer Mizelle

Abb. 9: Modell einer Mizelle; hydrophile Köpfe der Tenside sind zur Wasserphase, lipophile Reste in den Innenraum gerichtet

Tenside haben tendenziell eine höhere CMC. Mit steigender CMC wächst das Irritationspotenzial. Daher sollen Reinigungsprodukte nur kurz auf der Haut verbleiben und danach sofort abgespült werden ("Rinse-off"-Präparate). Diesbezüglich ist Sodium Lauryl Sulfate (INCI22) als besonders aggressiv bekannt; es wird sogar in Hautverträglichkeitstesten von Reinigungsprodukten zu Vergleichszwecken als Standard-Irritans verwendet.
Werbetechnisch nimmt man es bei der sachlichen Differenzierung der Reinigungsprodukte nicht immer so genau. Es kursieren viele unterschiedliche Bezeichnungen. Um Produkte mit phantasievollen Namen beim Kauf einordnen zu können, ist es empfehlenswert, sich die INCI-Codierungen einzelner Komponenten einzuprägen und auf ihre Reihenfolge (≥ 1% nach abnehmender Konzentration, < 1% keine bindende Reihenfolge) auf den Etiketten zu achten. Mit etwas Übung kann man dann die Eignung und Effektivität der Produkte sehr gut beurteilen.

Behandlungsabläufe

Die beschriebenen Reinigungsmittel werden als solche eingesetzt oder in komplexere Behandlungsabläufe der Kosmetikinstitute und Kliniken integriert. Darin stellen sie gewissermaßen die Vorreinigung dar, der eine weitere, meist intensivere (Tiefen-)Reinigung, eine spezielle Konditionierung oder ein regenerationsförderndes Verfahren folgt.
Die Behandlungen richten sich nach dem individuellen Zustand der (Problem-)Haut und gegebenenfalls den damit verbundenen Kunden- und Patientenwünschen. Wenn allerdings nachfolgende Behandlungen vorgesehen sind, dürfen in den initialen Reinigungsmitteln z. B. keine nachfettenden Substanzen wie anhaftende Siloxane oder oberflächenaktive Stoffe mit dominierenden Lipidanteilen enthalten sein, die den späteren Ablauf stören.
So schließt sich der Reinigung häufig die Behandlung von Mitessern und Komedonen ("Ausreinigung") an, die unter Zuhilfenahme von Bedampfern (Vapozon) und/oder desinfizierenden, alkoholischen Lotionen durchgeführt wird. Die Desinfektion nach der Reinigung ist auch wichtig zur Vorbereitung des mittlerweile populären Dermal Needlings23, unabhängig davon, ob man mit kurzen (Kosmetik) oder langen Nadeln (Dermatologie) arbeitet. Als Desinfektionsmittel haben sich unter anderem wässrige Polyhexamethylenbiguanid-Lösungen (PHMB) bewährt. PHMB ist eine Substanz, die Bakterien und Viren analog den körpereigenen antimikrobiellen Peptiden (AMP) mit seiner kationischen Struktur angreift. Man spricht hier auch von einem AMP-Booster. Andere nicht sensibilisierende Desinfektionsmittel sind 70%iger (V/V) Alkohol und Isopropanol (mit ähnlichem Wasseranteil).

Peelings

Auch die Peelingverfahren, bei denen nicht nur lose Hautschuppen, sondern Teile des Stratum corneums abgetragen werden, bauen auf der Hautreinigung auf. Die wichtigsten Verfahren sind:

  • Mechanische Peelings mit wasserunlöslichen Reibekörpern – möglichst aus abbaubaren Wachskügelchen. Synthetische Polymere (PE, PP, PUR) sind aufgrund der Mikroplastik-Diskussion auf dem Rückzug. (Meer-)Salzpeelings werden zusammen mit pflanzlichen Ölen durchgeführt; sie haben den Vorteil, dass sich das Salz nach dem Peeling mit Wasser von der Haut entfernen lässt.
  • Enzympeelings enthalten Proteasen, meist Bromelain und Papain, die Peptidbindungen des oberflächlichen Keratins lösen (Keratolyse). Auch Lipasen, die Fettsäureester spalten, sind im Gebrauch.
  • Chemische Peelings, deren keratolytische Wirkung auf Alpha-Hydroxysäuren (AHA) wie Glykolsäure und Milchsäure (Kosmetik) oder Trichloressigsäure und phenolischen Verbindungen (Dermatologie) beruht. Denselben Effekt haben Kräuterpeelings, deren analoge Chemie aus Naturextrakten, beispielsweise der Weidenrinde, stammt. Zuweilen werden AHA-Säuren bereits den Reinigungsgelen zugesetzt.
  • Mikrodermabrasion ist ein apparatives, mechanisches Peeling, bei dem Kleinstpartikel aus Quarz, Aluminiumoxid o. ä. mittels einer Düse auf die Haut geblasen werden ("Sandstrahlen").
  • Dermabrasion mittels wässriger Flüssigkeiten, die unter Hochdruck aus einer Düse gepresst werden ("Wasserstrahlen").

Mit Peelings ist die Vorstellung verbunden, dass darauffolgend eine intensive Regeneration angeregt wird, die dem "Anti-Aging" dient. Langzeitbeobachtungen insbesondere bei sehr heller Hautfarbe, weisen allerdings auf eine Erhöhung der Empfänglichkeit der Haut für Rosacea und periorale Dermatitis hin, wenn lange und wiederholt intensive chemische Peelings mit Fruchtsäuren durchgeführt wurden. Wie so oft wirken sich Übertreibungen (Überpflegung) kontraproduktiv aus.
Leichte Peelings erreicht man auch durch Heilerde-Masken. Generell werden Masken dazu genutzt, die Reinigung zu optimieren ("Reinigungsmasken"). Neben Heilerde sind Kaolin, Zeolithe und sogar Aktivkohle im Gebrauch, um Stoffe aus der Haut zu adsorbieren.

Nebenwirkungen

Jede Reinigungsoperation hinterlässt Spuren in der Hautbarriere und der Hautflora. Ohne darauffolgende Pflegepräparate wird die Haut tendenziell trockener, da sich der TEWL erhöht und natürliche Feuchthaltesubstanzen entfernt wurden. Auch die Anfälligkeit gegenüber externen Stoffen (Umwelt, Arbeit, Haushalt) und Sonnenstrahlung erhöht sich. Je tiefer gereinigt wird und je mehr mit Konservierungsstoffen und Desinfektionsmitteln gearbeitet wird, umso mehr leidet zwangsläufig auch die Hautflora alias Mikrobiom. Dementsprechend werden der Säuremantel geschwächt und Infektionen erleichtert. Diese Vorgänge muss man bei der Auswahl der Reinigungsmittel und in der Frequenz ihrer Anwendung immer im Auge haben.
Die pH-Werte der Reinigungsmittel können neutral bis schwach sauer sein. Wenn Puffersubstanzen (Phosphate, Citrate etc.) in höherer Dosierung enthalten sind, ist ein pH von 5,5 anzustreben. Sind nur kleine Mengen oder gar keine Puffersubstanzen enthalten, spielt der pH der Präparate keine große Rolle, da die Pufferkapazität der Haut innerhalb kürzester Zeit den physiologischen pH wieder einstellt. Basische Reinigungsmittel stellen durch die Entfernung des Säuremantels einen Reiz dar, dem die Haut mit der verstärkten Bildung von Barriere-Bestandteilen begegnet. Bei geringer Regenerationsfähigkeit wie etwa atopischer Haut sind sie nicht geeignet.

Tonisierung & Masken

Wenn der Schwerpunkt der Gesichtsmasken nicht auf der Reinigung, sondern auf der Zuführung von Wirkstoffen liegt, findet zwischen Reinigung und Maske meist eine Tonisierung statt. Die wässrigen Tonics konditionieren die Haut in der Weise, dass sie noch aufnahmefähiger wird. Zu diesem Zweck enthalten sie Penetrationsverstärker, beispielsweise D-Panthenol oder auch (Leer-)Liposomen auf Phosphatidylcholin-Basis. Letztere sind vor allem bei Hautunreinheiten und bestehender Akne sehr gut wirksam. Je nach Zusammensetzung werden Tonics auch für den Abschluss einer Reinigung oder für die leichte Reinigung und Erfrischung während des Tages genutzt.
Masken sind ein Medium, um nach der Reinigung Wirkstoffe aufzubringen, die nun die Hautbarriere leichter passieren können. Man unterscheidet zwischen:

  • Crememasken (Abbildung 10) bestehen aus Basiscremes, die mit Wirkstoffkonzentraten (Seren) angereichert werden. Sie verbleiben etwa 20 min auf dem Gesicht. Überschüssige Creme wird dann entfernt. Zusätze von Kaolin, Heilerde erhöhen das Volumen und dienen als Feuchtigkeitsspeicher. Auch kühlende und feuchtigkeitsspendende Hydrogele werden in dieser Weise verwendet.  
  • Trägermasken können z. B. aus Baumwolle oder Nanocellulose bestehen. Sie werden mit Wirkstoffen getränkt und auf das Gesicht gelegt.
  • Modelagen sind aushärtende Masken, die nach Applikation von Wirkstoffkonzentraten, Cremes oder Gelen auf das Gesicht aufgetragen werden. Sie wirken okklusiv und beschleunigen die Wirkstoffpenetration. Die Pulver, die mit Wasser angerührt werden, enthalten neben Calciumsulfat unter anderem häufig Diatomeenerde, Kaolin und Alginate. Sie werden ebenfalls nach 20-30 min als Ganzes wieder abgenommen.  

Creme-Maske

Abb. 10: Creme-Maske

Beispiele für Wirkstoffe bei Anwendung kosmetischer Masken sind Natriumascorbylphosphat gegen fleckige Haut (Hyperpigmentierung), Tranexamsäure [trans-4-(Aminomethyl)cyclohexan-1-carbonsäure] gegen Rötungen durch kapillare Blutgefäße, D-Panthenol  bei irritierter Haut (Abbildung 11). Weitere Wirkstoffe: siehe unten.

Natriumascorbylphosphat    Tranexamsäure    D-Panthenol

Abb. 11: Beispiele für Wirkstoffe bei der Anwendung kosmetischer Masken
(links: Natriumascorbylphosphat, Mitte: Tranexamsäure, rechts D-Panthenol)

Hautpflege und Hautschutz

Unterschiedliche Komponenten und Applikationsformen bestimmen die Vielfalt von Hautpflegemitteln mit ihren Vor- und Nachteilen. Haptik, Sensorik und Praktikabilität der Produkte stehen im Vordergrund. Wie schnell und wie lange eine Formulierung wirkt und wie hoch die Verfügbarkeit der Wirkstoffe in der Haut ist, hängt davon ab, wie ihre Komponenten verarbeitet werden – beispielsweise in einer wässrigen Lösung, einem Gel oder einer Emulsion (Abbildung 12). Spezifische Hilfsstoffe wirken sich synergistisch oder auch nachteilig auf die Pflege- und Umwelt-Eigenschaften aus. Beispiele: Penetrationsverstärker erhöhen die Verfügbarkeit von Wirkstoffen; Konservierungsstoffe stören die Hautflora, Duftstoffe24 haben ein allergenes Potenzial, andere Hilfsstoffe sind wiederum physiologisch oder umweltbiologisch nicht abbaubar. Hilfsstoffe können aber gleichzeitig potente Wirkstoffe sein – wie das native Phosphatidylcholin (mit ungesättigten Fettsäuren), mit dem Liposomen und Nanodispersionen hergestellt werden. Hydriertes Phosphatidylcholin (PC-H)25 mit gesättigten Fettsäuren ermöglicht lamellare Cremes, deren planare Bilayer unter dem Elektronenmikroskop (EM) physikalisch-chemisch den Barriereschichten des Stratum corneum sehr ähnlich sind (Abbildung 13).

O/W-Emulsion

Abb. 12: O/W-Emulsion26

Lamellare Creme

Abb. 13: Lamellare Creme27

Lamellare Cremes lassen sich nicht durch konventionelle Emulgierverfahren, sondern nur durch Hochdruckhomogenisation herstellen.

pH-Wert

Wie bereits bei den Reinigungsmitteln angedeutet, ist der pH-Wert auch in allen Pflegepräparaten, die Wasser enthalten, ein wichtiges Kriterium. Er kann zwischen 5-7 betragen, wenn kein Puffer enthalten ist. Wenn dagegen Salz-Komponenten den pH puffern, d. h. konstant halten, muss der pH dem individuellen Haut-pH möglichst nahekommen. Wenn dies nicht der Fall ist, kann es zu Störungen der Hautbarriere, der epidermalen Enzyme und des Mikrobioms kommen.

Applikationsformen

Die tabellarische Übersicht zeigt beispielhafte Applikationsformen, ihre Zusammensetzungen und typische Anwendungen – ggfs. unter Angabe von Vor- (V) und Nachteilen (N). Weitere Anwendungen ergeben sich durch Zusätze von Wirkstoffen, die im nächsten Abschnitt beschrieben werden. Der systematischen Vollständigkeit halber sind auch Reinigungsprodukte in der Tabelle 1 enthalten.

Tab. 1: Applikationsformen kosmetischer Produkte

Applikationsform

Zusammensetzung der Grundlage28

Hilfsstoffe

Typische Anwendungen

Lösungen – wässrig

Wasser

Konservierungsstoffe; alternativ: Dosen und Ampullen (steril) oder niedrige Alkohol- und Glykol-Gehalte

Seren, Moisturizer, Tonics, Lotionen, antimikrobielle Dermal-Needling-Tonics. Abfüllung ggfs. in Sprühdosen mit Treibgas, Spendern mit Sprüh- oder Schaumaufsatz oder Pipettenflaschen

Tenside in niedriger Konzentration; Konservierungsstoffe

Mizellenwasser für die leichte Hautreinigung

Lösungen – alkoholisch

Ätherische Öle, Duftstoffe

Hohe Alkohol- oder Isopropanol-Gehalte

Fitness-Friktionen (kühlend), Einreibungen, Parfüms. Nicht für die Hautpflege geeignet

Lösungen – wasserfrei

Organische, flüchtige Lösemittel

Keine

Nagellacke

Ätherische Öle

Flüchtige Pflanzenextrakte; z. B. Rosenöl

Keine

Parfüms, Bade- und Creme-Zusätze, Raum-Beduftung, Aromatherapie. N: Gefahrstoffdeklaration beachten!

Fette Öle

Native Triglyceride und/oder synthetische Esteröle

Antioxidantien29 bei gebundenen essenziellen Fettsäuren

Massageöle, Körperöle, Baby-Reinigung. Hautpflege für atopische, sehr trockene und empfindliche Haut

Butter-ähnliche Naturstoffe

Shea- und Kakao-Butter enthalten Cholesterin-ähnliche Phytosterine und Wachsester.

Keine

Fettende Hautpflege, häufiger lokal, z. B. von Brust- und Intimregion. Für atopische und sehr trockene Haut geeignet; sehr ergiebig. N: Langsamer Einzug

Balsame – z. B. Benzoe, Weihrauch, Myrrhe

Natürliche Pflanzensekrete, die ätherische Öle, freie Säuren, aromatische Ester und Aldehyde enthalten

Balsame und deren Extrakte verlieren ihren unangenehmen Harzcharakter, wenn sie in Nanodispersionen verarbeitet werden, z. B. Weihrauch30

Entzündungshemmende Extrakte des Weihrauchs (Boswelliasäuren) sind zur Pflege bei Rosacea und Akne geeignet.

Hydrogele

Wasser und Gelbildner, z. B. Xanthan, Hyaluronsäure oder synthetische Carbomere

Konservierung: siehe wässrige Lösungen

Haar- und Hautpflege (Moisturizer), modulare31 Basisgele, Reinigungsgele (mit Tensiden), Ultraschall-Medien

Oleogele – abbaubar

Triglyceride, Wachsester, Phytosterine

Penetrationsbeschleuniger: Phosphatidylcholin

Kinderpflege, Hautschutz; für atopische und sehr trockene Haut geeignet. V: Vergleichsweise gutes Einzugsverhalten.

Oleogele – mineralisch

Paraffinöle, Vaseline, Erdwachse (Ozokerit)

Häufiger Konsistenzgeber: Silica

Salben, topische Arzneimittel, Mascara, Camouflage und Lidschatten. N: Schlechtes Einzugsverhalten (okklusiv), regenerative Prozesse werden verzögert (Pflasterwirkung).

Stifte

Wachse, Pigmente, fette Öle

Antioxidantien

Lippen(pflege)stifte, Kajal- und Abdeckstifte.

Schüttelmixturen

Öl und Wasser

In der Regel emulgatorfrei (V), Konservierung: siehe wässrige Lösungen

Sensible Haut, Problemhaut, Grundlage für Arzneimittel. N: Vor Gebrauch zu schütteln

Emulsionen32

Öl in Wasser (O/W)

O/W-Emulgatoren, Konservierungsstoffe; konservierungsstofffrei33: Schäume (Sprühdosen), Wasserphase häufig hypertonisch

 

Leichte Hautpflege (Cremes, Milch). Verringerung des Auswascheffektes durch Einsatz physiologisch kompatibler Emulgatoren: z. B. Mono- und Diglyceride (tensidfreie Reinigungsmilch)

Wasser in Öl (W/O)

W/O-Emulgatoren, Konservierungsstoffe

Reichhaltige Hautpflege, Hautschutz. Im Vergleich zu O/W meist kleinere Wasserphase und (V) weniger Konservierungsstoffe

Pickering-Emulsionen34

Silica, Peptide etc.

Hautpflege; W/O und O/W möglich

Coldcreams

Wollwachs, Phytosterine, Bienenwachs, geringe Wassermengen

Salze

Trockene und sensible Haut. Im Vergleich zu W/O-Emulsionen festere Konsistenz

Lamellare Grundlagen

Öle und Wasser in Form physiologischer Membranstrukturen

Phosphatidylcholin35

Hautschutz, Hautpflege, modulare Basiscremes; lamellare Reinigung (Milch). Spez. für trockene und atopische Haut; häufig in der Korneotherapie zu finden.

Mikroemulsionen

Wasser, Tenside, Öl

Tenside in hoher Konzentration

Transparente Shampoos, Reinigungsgele. N: Hohes Irritationspotenzial bei Tensiden mit hoher kritischer Mizellbildungskonzentration (CMC)

Nanodispersionen

Wasser, Partikel mit physiologischen Membranen und eingekapselten flüssigen, lipophilen Wirkstoffen

Phosphatidylcholin

Wirkstoffkonzentrate, Seren (ggfs. modular) – häufig für Problemhaut. Hohe Penetration der Wirkstoffe; spez. für trockene und atopische Haut sowie Narben geeignet. V: Partikel physiologisch abbaubar.

Wasser, feste lipophile Wirkstoffpartikel in Nanogröße

Tenside

Wirkstoffkonzentrate, Seren, Compounds für Pflegepräparate. V: Hohe Penetration schwerlöslicher Wirkstoffe

Liposomen

Wasser, zellförmige physiologische Doppelmembranen mit eingekapselten hydrophilen Wirkstoffen

Phosphatidylcholin

Wirkstoffkonzentrate, Seren (ggfs. modular) – häufig für Problemhaut wie unreine Haut, Akne, periorale Dermatitis. V: Hohe Penetration der Wirkstoffe

Suspensionen

Mikronisierte Wirkstoffe in Cremegrundlage

Gegebenenfalls Konsistenzgeber

Salben, UV-Schutz (mineralisch: ZnO, TiO2). V: Verbesserte Verfügbarkeit der Wirkstoffe

Wachse, Kernmehle in Cremegrundlage

Gegebenenfalls Konsistenzgeber

Mechanische Peelings plus Pflege ("2 in 1"). Wachse sind hautschonender als Kernmehle.

Kunststoffpartikel aus PE, PP, PU in Cremegrundlage

Gegebenenfalls Konsistenzgeber

Mechanische Peelings, gewerbliche Hautreinigung. N: Mikroplastik-Problematik

Salze oder Zucker, fette Öle oder Ölmischungen

Mischung vor der Behandlung

Ganzkörperpeeling plus Pflege ("2 in 1"). V: Peelingkörper werden nach der Behandlung mit Wasser abgelöst.

Pigmente, Farbstoffe, Polyamidfasern

Tusche-Grundlage

Mascara (dekorative Augenkosmetik)

Foundations

Emulsionen mit hohem Pigmentanteil

Emulgatoren; alternativ: lamellare Grundlagen

Make-up

Pulver

Mineralien, Pigmente

Streckmittel: native Mehle, Polyamide

Puder, Kompaktpuder.

Mineralien, Heilerde

werden vor der Behandlung mit Wasser angerührt

Reinigungs- und Pflegemasken, die wieder entfernt werden

Algin, Diatomeenerde

Calciumsulfat; die Pulver werden vor der Behandlung mit Wasser angerührt

Aushärtende, okklusive Modellagen (20-30 min). Die Wirkstoffkonzentrate werden unter den Modellagen appliziert.

Bromelain, Papain; Diatomeenerde, Kaolin

werden vor der Behandlung mit Wasser angerührt

Enzympeelings (10-30 min)

Soda, Zitronensäure, Duft- oder Farbstoffe

Bindemittel für Tabletten und Granulate, z. B. Stärke

Badezusätze (sprudelnd). N: pH-Wert beachten!


Kosmetische Wirkstoffe

Präventiv schützende, regenerative und antiinflammatorische Aktivitäten von Wirkstoffen stehen im Vordergrund des Interesses. Zusammengenommen ist dies auch das typische Instrumentarium gegen die vorzeitige Hautalterung – sprich: Anti-Aging. Dabei wird die "Nachhaltigkeit" ein immer wichtigerer Gesichtspunkt. Die Funktionen im Einzelnen:

  • Hautschutz gegen:
    • physikalische Einflüsse (Strahlung, Mechanik und Erosion),
    • chemische Einflüsse (Haushalt, Arbeitsplatz und Umwelt),
    • mikrobielle Einflüsse (individuelles Mikrobiom und externe Mikroorganismen).
  • Behandlung & Regeneration von:
    • Barrierestörungen,
    • Verhornungsstörungen,
    • Bindegewebe- und Gefäßstörungen,
    • Irritationen, Allergien und Entzündungen,
    • Pigmentstörungen.
  • Ausgleich endogener Defizite, z. B. Enzymdefekte (siehe unten)
  • Präventive Pflege
    • nachhaltig (= ohne Langzeitnebenwirkungen)
    • indikationsbegleitend (siehe unten)
  • Optische Behandlungen – Kaschierung der Haut mit dekorativen Produkten.

Eine zum Teil durch klinische Studien dokumentierte Gruppe von kosmetischen Wirkstoffen sind die Cosmeceuticals. Sie bewegen sich in einer Nische zwischen Pharmazie und Kosmetik. Allgemeingültige Regeln zur Einstufung von Wirkstoffen als Cosmeceuticals gibt es allerdings nicht.

Dokumentation

Um eine hohe Verfügbarkeit und Wirkung am Zielort zu ermöglichen, müssen kosmetische Wirkstoffe in die Hautbarriere penetrieren und gegebenenfalls auch permeieren können (z. B. Vitamine). Eine diesbezüglich in vitro gemessene Aktivität reicht nicht aus. Reproduzierbare Studien und signifikante Kausalitäten sind wünschenswert, vielfach aber nicht verfügbar. Die Aktivitäten dürfen nur lokal und nicht systemisch sein. Darüber hinaus werden die Konformität mit der Kosmetikverordnung (KVO) und dokumentierte Sicherheit (Sicherheitsreport) gefordert. In der KVO verbotene Stoffe wie Hormone dürfen nicht, pharmazeutische Wirkstoffe jedoch in begrenztem Umfang verwendet werden, wenn der Hautzustand verbessert, stabilisiert und Hautstörungen beseitigt werden – Beispiele sind D-Panthenol (Provitamin B5) bei Neigung zu Hautrötungen, Azelainsäure ≤ 1% (Abbildung 14) bei Neigung zu unreiner Haut, Akne, Rosacea & perioraler Dermatitis, Tranexamsäure zur Hautaufhellung und Minderung von Hautrötungen, Pirocton-Olamin (INN) alias 1-Hydroxy-4-methyl-6-(2,4,4-trimethylpentyl)-2(1H)-pyridon Monoethanolaminsalz (Abbildung 14) bei schuppender Kopfhaut. Allerdings ist in diesen Fällen die Werbung mit Wundheilung (D-Panthenol), Akne-Behandlung (Azelainsäure) und antimykotischer Wirkung (Pirocton-Olamin) nach KVO verboten.

Azelainsäure    Pirocton-Olamin

Abb. 14: Beispiele für Arzneistoffe in der Kosmetik
(links: Azelainsäure, rechts Pirocton-Olamin)

Antientzündliche Wirkstoffe (Beispiele):

  • 15-Lipoxygenase-Substrate – ω-3 und ω-6 Fettsäuren wie Linolsäure (aus pflanzlichen Ölen, Phosphatidylcholin), γ-Linolensäure (Nachtkerze, Borretsch) und α-Linolensäure (Lein, Kiwi, Hagebutte, Phosphatidylcholin [Soja]). Die durch die körpereigene 15-Lipoxygenase entstehenden Metaboliten essentieller Fettsäuren haben antiinflammatorische Wirkung.
  • 5-Lipoxygenase-Inhibitoren – 3,4-Dihydroxyzimtsäure (Kaffeesäure), Curcumin (Kurkuma-Wurzeln), Hyperforin (Johanniskraut), 3-O-Acetyl-11-keto-ß-boswelliasäure (Weihrauchextrakt in vitro36). Mittels der 5-Lipoxygenase entstehen aus körpereigener Arachidonsäure Leukotriene, die unter anderem allergische und entzündliche Reaktionen auslösen.
  • Antibakterielle Stoffe wie Azelainsäure ≤ 1% (im Getreide vorkommend), die in diesem Fall speziell das Wachstum von anaerob lebenden Keimen hemmt.
  • Protease-Inhibitoren – Boswelliasäuren (Weihrauchextrakt in vivo37) inhibieren Proteasen
  • Makrophagen-aktivierende Stoffe – Phosphatidylserin (Soja, körpereigen) aktivieren das Immunsystem.

Regenerative Wirkstoffe (Beispiele):

  • Retinoide, die u. a. Wachstumsfaktoren stimulieren: Vitamin A (Retinol) und Ester, Retinal (Aldehyd), Provitamin A (β-Carotin und Carotinoide). Wirksamer Metabolit ist die in der Kosmetik verbotene Vitamin A-Säure (INN: Tretinoin). Anwendungen: Hautglättung, unreine Haut (Akne). Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt die Beschränkung auf das Gesicht.
  • Vitamin B-Reihe – u. a. Stimulation von Wachstumsfaktoren. Beispiele: Vitamin B3 (Niacinamid: antientzündlich bei unreiner Haut bzw. Akne), Provitamin B5 (D-Panthenol: irritierte Haut, Wundsein).
  • Vitamin E verbessert die Epithelisierung und das Feuchthaltevermögen der Haut.
  • Sphingosin-1-phosphat – Hemmung der Keratinozyten-Proliferation: Hautpflege bei Schuppenflechte.
  • Zinksalze (≤ 1%) – sind an der Bildung von Oxidoreduktasen wie der Superoxiddismutase (SOD) beteiligt.
  • Isoflavonoide – Phytohormone, Bindung an lokale Östrogen-Rezeptoren.
  • Gamma-Linolensäure – bei Delta-6-Desaturase-Enzymdefekten38 (atopische Haut).
  • Wachstumsfaktoren & Botenstoffe39 – verschiedene Peptidstrukturen.
  • In die Kategorie überwiegend temporär wirksamer Stoffe fallen faltenreduzierende Oligopeptide, Spilanthol [(2E,6Z,8E)-N-(2-Methylpropyl)-2,6,8-decatrienamid], Hyaluronsäure sowie hautstraffende Extrakte und Wirkstoffe wie Centella asiatica, Kigelia-Extrakt, Saponine, N-Acetyl-Glucosamin. Sie sind häufige Vertreter in Produkten, die mit "Anti-Aging" beworben werden.

Schützende Wirkstoffe

  • Barriereaktive Komponenten wie langkettige Fettsäuren, Cholesterin und Phytosterine, Ceramide, hydriertes Phosphatidylcholin (PC-H), Squalan/Squalen. Darüber hinaus weitere Lipide in Form von Triglyceriden und Wachsestern. Bemerkung: Der Lipidgehalt von Cremes ist heute immer noch ein wichtiges Kriterium unter Dermatologen und Kosmetikern. Ohne Kenntnis der Art und Konzentration der verwendeten Emulgatoren ist die Angabe jedoch wertlos, da der mit ihnen verbundene Auswascheffekt nicht abgeschätzt werden kann.
  • Linolsäure – Ceramid I -Substrat (wichtig für die Elastizität der Hautbarriere).
  • Moisturizer wie Glycerin, Glykole, Harnstoff, Aminosäuren des NMF, Mineralsalze und oberflächlich wirkende filmbildende, aber wasserdampfdurchlässige Polysaccharide wie Hyaluronsäure, Alginate und Cellulose-Derivate. Aminosäuren des Natural Moisturizing Factor (NMF) sind natürliche Radikalfänger
  • UV-Filter wandeln Strahlung in Wärme um. Sie gehören in vielen Ländern zur "Medical Skin Care" und unterliegen dort besonders intensiven Prüfungen. Sonnenschutzfaktoren sind so zu bemessen, dass sie die Strahlung unschädlich machen, die nicht vom Melanin eliminiert wird. Damit ist gewährleistet, dass immer noch in geringem Maße die Melaninbildung angeregt und Vitamin D gebildet wird. Zusätzliche Antioxidantien in Sonnenschutzprodukten sind für die Melaninbildung kontraproduktiv, davon abgesehen, dass sie unter Bestrahlung sehr kurzlebig sind und in höheren Konzentrationen die Radikalkettenbildung unterstützen.
  • Antioxidantien: Vitamine A, E, C, Isoflavonoide, Polyphenole und Derivate in angemessenen (!) Konzentrationen. Starke Antioxidantien sind dann kontraproduktiv, wenn Heilungs- und Pigmentierungsprozesse vorliegen, die durchweg radikalisch (!) verlaufen.
  • Tyrosinase-Hemmer unterbinden die Melaninbildung – häufig Antioxidantien, die gegen Hyperpigmentierung eingesetzt werden. Liposomales Ascorbylphosphat (alias Vitamin C-phosphat) in der Konzentration von ≤ 1% hemmt effektiv die Pigmentierung bei Laser-Behandlungen und fördert die Kollagen-Bildung.
  • Tranexamsäure (≤ 2%) stabilisiert oberflächliche Gefäße (Rosacea, Rötungen) und hemmt die Melaninbildung. Sie ist bei asiatischer Haut mit makellos weißem Erscheinungsbild besonders beliebt.

Wesentliche Elemente bei der Anwendung von Wirkstoffen sind die Hautdiagnose mit entsprechenden Sonden, Kamera und Aufnahme der Kunden-Historie, die Behandlung durch Reduzierung von Wirkstoffen auf das individuell notwendige, die Fokussierung auf Kausalität (Ursache & Wirkung) und adäquate Dosierungen sowie die Verträglichkeit der Endprodukte. Dabei ist die Frage irrelevant, ob eine Komponente aus der Natur oder der Synthese stammt.
Wichtig sind Komponenten-Reinheit, physiologische Kompatibilität, bekannter & unkritischer Metabolismus (ohne Langzeitnebenwirkungen) und die Mikrobiom-Kompatibilität.
Wenn, was nicht selten ist, die nachhaltige, präventive Hautpflege begleitend zu einer Therapie oder anschließend an eine Therapie erfolgen soll, ist es ratsam Pharmakopöe- bzw. ApoBetrO40-gerechte Basiscremes zu verwenden, die einen Systemwechsel vermeiden. Dadurch wird eine hohe Therapietreue und eine optimale indikationsbegleitende Pflege gewährleistet. Die pharmazeutischen (Therapie) und kosmetischen Wirkstoffe (Pflege) kann man aufeinander abstimmen (Beispiele in Tab. 2).

Tab. 2: Abstimmung von kosmetischen Wirkstoffen auf Arzneistoffe bzw. deren Indikationen

Indikation (Beispiele)

Arzneistoffe (Beispiele für die Therapie)

Kosmetische Wirkstoffe (Pflege)

Hormon-Behandlungen

Östrogene

Isoflavonoide ("Phytohormone")

Atopische Haut

Corticoide

Barriereaktive Stoffe: Ceramide, Phytosterine, Phosphatidylcholin

Akne

Vitamin-A-Säure (INN: Tretinoin)

Vitamin A; 15-Lipoxygenase-Substrate, Azelainsäure

Rosacea

Metronidazol

Azelainsäure & Proteasehemmer

Entzündungen

Antibiotika

15-Lipoxygenase-Substrate, Proteasehemmer, D-Panthenol

Juckreiz

Antihistaminika

Amide: Harnstoff, Allantoin, sekundäre Carbonsäureamide

Modulare Systeme erlauben das Einarbeiten von Arzneistoffen (Apotheke) und kosmetischen Wirkstoffkonzentraten (Kosmetikinstitute) in die Basiscremes.

Anti-Aging

Neuerdings propagierte Wirkstoffe gegen partikuläre Umweltverunreinigungen ("Anti-Pollution") haben nur einen geringen Nutzen. Effektiver gewerblicher Hautschutz, die Hautpflege mit barriereaktiven, nicht okklusiven Komponenten, die moderate antioxidative Wirkung von Aminosäuren (NMF) und eine milde Hautreinigung (Tenside mit niedriger CMC) sind völlig ausreichend. Die Belastungen durch max. 10 µm ("PM10") und 2,5 µm große, Alveolen-gängigige Partikel ("PM2,5") sind in Deutschland seit Jahren rückläufig.41
Ähnliches gilt für viele Anti-Aging-Wirkstoffe, deren Auswirkungen auf die Haut im Vergleich zu anderen Faktoren wie Bewegung, ausgewogene Ernährung, ausgeglichene Psyche (Stressabbau) und Verzicht auf unverhältnismäßigen Konsum von Alkohol und Zigaretten als geringfügig einzuordnen sind.

Dermatologische Kosmetik

Lamellare (Basis-)Cremes sind ein Beispiel für Grundlagen, die sich sowohl für die Rezepturarzneimittel  (Magistralrezepturen42) der Dermatologie als auch für personalisierte, aus Wirkstoff-relevanten Komponenten zusammengestellte Kosmetik eignen, somit perfekt ineinandergreifen und Hautprobleme nachhaltig lösen können. Ganz entscheidend dabei ist, dass bereits während der Therapie die Hautbarriere mit physiologisch sinnvollen Komponenten so saniert und gepflegt wird, dass späteren Rezidiven durch externe Keim-, Allergen- und Chemikalien-Belastung wirksam vorgebeugt wird. Dieses Vorgehen entspricht exakt den Vorstellungen der Korneotherapie43, die anfänglich auch als Wasser-Dermatologie44 bezeichnet wurde. Besondere Kennzeichen sind die klinisch nachweisbare Effektivität bei Barrierestörungen und ihre Nebenwirkungsfreiheit bei vergleichbaren dermatologischen Indikationen. Dermatologische Kosmetik, die korneotherapeutischen Gesichtspunkten entspricht, lässt sich wie folgt charakterisieren:

  • Verzicht auf Wirkstoffcocktails, deren Vielzahl an gering dosierten Komponenten letztendlich nur der Werbung dienen.
  • Beschränkung von Hilfsstoffen auf ein Minimum.
  • Verzicht auf Hilfsstoffe, die wiederum andere Hilfsstoffe erforderlich machen: Beispiel Polyethylenglykole (PEG) und deren Derivate, die als Emulgatoren oder Konsistenzgeber durch Antioxidantien stabilisiert werden müssen.
  • Verzicht auf Emulgatoren, die in der Haut nicht abgebaut werden. Ausnahme: Verwendung in Rinse-off-Produkten wie Hautreinigungsmitteln.
  • Verzicht auf oberflächenaktive Stoffe, die trotz gestörter Hautbarriere ein angenehmes Hautgefühl erzeugen und scheinbare Sicherheit vermitteln. Beispiel: Vertreter aus der Gruppe der nachfettenden Substanzen in Hautreinigungsmitteln wie PEGs und langkettige Silikone.
  • Verzicht auf okklusiv wirkende Stoffe, wenn die Okklusivität nicht explizit aus dermatologischen Gesichtspunkten notwendig ist. Okklusion erzeugt Hautquellungen und eine verminderte Regenerationsfähigkeit der Haut. Beispiele: Paraffinöl, Vaseline (Petrolatum), mikrokristallines Wachs, Erdwachs (Ceresin, Ozokerit).
  • Verzicht auf Konservierungsstoffe mit allergenem Potenzial.
  • Verzicht auf Inhaltsstoffe mit Verdacht auf endokrine Nebenwirkungen aus den Substanzklassen der Sonnenschutzfilter, der Konservierungsstoffe oder der Vergällungsmittel (Beispiel: Phthalsäurediethylester). Verzicht auf Inhaltsstoffe, die das Schmerzempfinden der Haut beeinträchtigen. Beispiel: Laureth-9.
  • Verzicht auf Duftstoffe. Insbesondere ätherische Öle enthalten allergene Komponenten oder bilden solche unter dem Einfluss von Strahlung und Luftsauerstoff – z. B. Ascaridol, ein allergenes Terpen-Endoperoxid, das sich im Teebaumöl bildet.
  • Verzicht auf starke Komplexbildner, die auch physiologische Spurenelemente in der Haut blockieren und biologisch schwer abbaubar sind. Beispiel: EDTA.
  • Verzicht auf die Empfehlung von Hautbehandlungen physikalischer, chemischer oder medizinischer Art, die bei wiederholter Anwendung das Regenerationsvermögen der Haut überfordern oder zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, die individuell nicht wieder rückgängig gemacht werden können. Beispiel: Routinemäßige chemische Peelings.
  • Verzicht auf Werbung für Zusammensetzungen oder Behandlungen, die objektiv für die Haut nicht nötig sind oder die Haut auf Dauer überfordern. Beispiel: Tägliches Baden von Kleinkindern unter Verwendung tensidischer Zusammensetzungen.
  • Moderate Dosierung starker Antioxidantien, die Oxidoreduktasen des Hautmikrobioms oder radikalisch verlaufende Heilungsprozesse blockieren.

Häufig wird die Frage gestellt, ob auch Naturkosmetik korneotherapeutisch nutzbar ist. Die Antwort ist recht einfach: Auch Naturkosmetik muss sich den oben genannten Kriterien stellen. Naturkosmetik, die beispielsweise natürliche Konservierungsstoffe enthält, die wie ihre synthetischen Vertreter gleichermaßen allergen wirken, ist korneotherapeutisch ungeeignet. Dagegen sind natürliche Komponenten der dermatologischen Kosmetik – wie z. B. Sheabutter (Abbildung 15) und Phospholipide erwünscht. Die physiologische Kompatibilität ist ein wichtiges Kriterium.

β-Sitosterin    Cholesterin

Abb. 15: β-Sitosterin (links), ein Bestandteil der Shea-Butter, im Vergleich zur Hautbarriere-Komponente Cholesterin (rechts)

Das Prädikat "dermatologisch getestet" ist kein Indiz dafür, dass es sich um eine dermatologische Kosmetik handelt. Es sagt allenfalls aus, dass Präparate von einem Dermatologen auf Verträglichkeit geprüft wurden. Auf Prüfungskriterien und Resultate der Prüfungen kann daraus nicht geschlossen werden.

Adjuvante und erweiterte Korneotherapie

Aus klinischen Studien45 geht hervor, dass nicht nur Barrierestörungen wie die atopische Dermatitis auf die Korneotherapie ansprechen. Auch Verhornungsstörungen und Dermatosen lassen sich adjuvant46 erfolgreich behandeln. Selbst Basisstoffe wie Lipide und Filmbildner können dabei Wirkung zeigen.47
Die Hautbarriere kann wie beschrieben mittels physiologischer Penetrationsverstärker ganz gezielt auf Durchlass oder Schutz eingestellt werden – was für den Wirkstofftransport und den natürlichen Hautschutz von großer praktischer Bedeutung ist. Für diese Behandlungstechnik wurde der Begriff "Extended corneotherapy" (Erweiterte Korneotherapie)48 geprägt.
Einer der großen Vorteile der Korneotherapie ist die weitgehende Freiheit von Nebenwirkungen – im Gegensatz zu topischen Pharmazeutika. Präventiv angewandt kann die Korneotherapie die beschwerdefreie Zeit verlängern und den Einsatz von konventionellen Dermatika reduzieren oder überflüssig machen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Korneotherapie ist allerdings eine exakte Diagnose und eine große Erfahrung hinsichtlich des Aufbaus von Hautpflegemitteln und deren Inhaltsstoffen. Ein Nachteil der Korneotherapie kann gegebenenfalls die längere Behandlungsdauer sein.

Medizinprodukte

In diesem Zusammenhang sind noch die topischen Medizinprodukte49 zu erwähnen. Dabei handelt es um Zusammensetzungen, die den kosmetischen Präparaten weitestgehend gleichen. Für sie wird in der Klasse I wie bei Kosmetika18 für die Zulassung50  ein unkritischer Hautkontakt vorausgesetzt. Die Zweckbestimmung fällt maßgeblich unter die "Erkennung, Verhütung, Überwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten". Medizinprodukte dürfen therapeutisch wirksam sein – allerdings nicht im pharmakologischen Sinne wie topische Arzneimittel, die Stoffwechselvorgänge und biologische Abläufe (in der Haut) hemmen, stimulieren oder in anderer Weise beeinflussen. Topische Produkte der Klasse I sind daher mehr oder weniger darauf beschränkt, die physikalisch-chemische Hautkondition so zu verändern, dass daraus ein therapeutischer Nutzen resultiert. Der Unterschied von topischen Medizinprodukten der Klasse I zu ähnlich zusammengesetzten Kosmetika besteht somit lediglich darin, die Linderung und die Heilung ausloben zu dürfen. Die Qualitätsanforderungen an die Zusammensetzungen entsprechen allerdings häufig nicht einmal dem Standard der KVO.

Zusammenfassung

Dem Stratum corneum, der obersten Hautschicht, kommt für die Pflege der Haut eine zentrale Bedeutung zu. Einerseits soll es den Körper vor äußerlichen Einflüssen schützen, andererseits aber für gut dokumentierte kosmetische Wirkstoffe mit entsprechenden Trägern (Carrier) passierbar sein. Lamellare, liposomale und nanodisperse Formulierungen stellen diesbezüglich den heutigen Stand der Technik dar.
Der Stoffwechsel und die Pflege der Haut sind eine sehr komplexe Materie, deren Verständnis einen hohen interdisziplinären Wissensstand in Biologie, Biochemie und Chemie voraussetzt. Nachhaltige Hautpflege trägt diesem Verständnis Rechnung und verzichtet auf viele kontraproduktive Komponenten. Die Hautanalyse ist eine Grundvoraussetzung für kausal wirkende, z. T. modular einsetzbare Zusammensetzungen. Optimal sind Grundlagen, die gleichzeitig dermatologisch für Magistralrezepturen und kosmetisch für die adjuvante Hautpflege oder die Prävention verwendbar sind (Abbildung 19). Physiologie und Chemie müssen dabei keinen Widerspruch darstellen.

Zusammenspiel von Dermatologie und Kosmetik

Abb. 16: Zusammenspiel von Dermatologie und Kosmetik

Referenzen und Erklärungen

  1. von Sgbeer – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8534406, abgerufen am 2.10.2020.
  2. L. Landmann, Anat Embryol 1988,178,1-13.
  3. Ceramide sind eine vielfältige Familie von Amiden, die aus der Acylierung des Aminoalkohols Sphingosin  mit langkettigen, teils funktionalisierten Fettsäuren resultieren.
  4. E. Kownatzki, Kosmetische Medizin 2000, 21(1), 26-27.
  5. F. Meyer und E. Meyer, Arzneimittel-Forschungen, Band 9, 1959, 8, 516–519.
  6. Biologische Zellmembranen bestehen hauptsächlich aus Phospholipiden, insbesondere Phosphatidylcholin (PC). Liposomen aus PC gleichen den Zellen in Aufbau und Größenordnung.
  7. Natives Phosphatidylcholin (PC) wird überwiegend nach Entschleimung und Entölung von Soja-Lecithin mittels Flüssigkeitschromatographie gewonnen. Die Fettsäurebesetzung besteht aus etwa 65% Linolsäure. Weitere Komponenten sind u. a. alpha-Linolensäure und Palmitinsäure.
  8. H. Lautenschläger, Handbook of Cosmetic Science and Technology 2006, S. 155-163 (Hrsg.: A. O. Barel, M. Paye und H. I. Maibach), CRC Press, Boca Raton.
  9. Elektronenmikroskopisches Bild kryofixierter, unterschiedlich großer Liposomen mit einem (unilamellar) und mehreren (multilamellar) Bilayern in 1%iger wässriger Dispersion.
  10. Molares Verhältnis: Ceramide/Cholesterin/langkettige Fettsauren = 1 : 0,9 : 0,4. Eine andere, bereits früher  bekannte Zusammensetzung ging von einem Verhältnis von 1 : 1 : 1 aus.
  11. I. Plasencia, L. Norlén und L. A. Bagatolli, Biophysical Journal 2007, 93, 3142-3155.
  12. H. Lautenschläger, medical Beauty Forum 2016, 2, 12-16.
  13. G. Grubauer, P. M. Elias und K. R. Feingold, J. Lipid Res. 1989, 30, 323-333.
  14. J. Lübbe, Dermatology 2000, 200, 285-286.
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  18. Europäische Kosmetikverordnung (EG) Nr. 1223/2009.
  19. Saponine, vom lateinischen Wort Sapo (Seife) abgeleitet, bestehen aus einem lipophilen und wasserunlöslichen Steroid-, Steroidalkaloid- oder Triterpengerüst und daran gebundenen hydrophilen, wasserlöslichen Zuckermolekülen. Stoffe, die gleichzeitig lipophil und hydrophil sind, nennt man amphiphil – eine Eigenschaft, die Saponine mit Emulgatoren und Tensiden gemeinsam haben und die Voraussetzung für ihre reinigenden Eigenschaften ist. Saponine werden heute beispielsweise in Form der indischen Waschnüsse wieder angeboten.
  20. Kosmetikverordnung, Anhang V (Liste der in kosmetischen Mitteln zugelassenen Konservierungsstoffe).
  21. H. Lautenschläger, Beauty Forum 2020, 8, 52-55.
  22. INCI = International Nomenclature of Cosmetic Ingredients.
  23. Die Haut wird perforiert und zur Regeneration angeregt – eine Technik, die häufig bei Narben angewandt wird.
  24. Gemäß KVO, Artikel 19 und Anhang III, müssen in der Liste der Bestandteile (INCI) allergene Komponenten von Duftstoffen separat gelistet werden: Benzyl Alcohol, Amyl Cinnamal, Cinnamyl Alcohol, Citral, Eugenol, Hydroxycitronellal, Isoeugenol, Amylcinnamyl Alcohol, Benzyl Salicylate, Cinnamal, Coumarin, Geraniol, Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyd, Anise Alcohol, Benzyl Cinnamate, Farnesol, Butylphenyl Methylpropional, Linalool, Benzyl Benzoate, Citronellol, Hexyl Cinnamal, Limonene, Methyl 2-Octynoate, Alpha-Isomethyl Ionone, Evernia Prunastri Extract, Evernia Furfuracea Extract.
  25. PC-H kann aus nativem Soja-PC durch katalytische Hydrierung hergestellt werden. Es hat eine ähnliche Phasenumwandlungstemperatur wie Dipalmitoylphosphatidylcholin (DPPC) von 42 °C. Die Tatsache, dass die Phasenumwandlungstemperatur des PC-H im Bereich der Umwandlungspunkte der epidermalen Bilayer liegt, prädestiniert lamellare Cremes dazu, Lücken in den epidermalen Bilayern zu füllen. Diese Funktion ist vor allem für den physiologischen Hautschutz von Bedeutung. Die kritische Mizellbildungskonzentration (CMC) von PC-H beträgt 4,6 x 10-10 mol/l. CMC typischer O/W-Emulgatoren im Vergleich: ca. 10-3 mol/l. Daher ist der Auswascheffekt lamellarer Cremes äußerst gering. PC-H ist physiologisch und hat keinerlei Irritationspotenzial.
  26. 27% Öl in Wasser (O/W-Emulsion).
  27. Elektronenmikroskopisches Bild nach Gefrierbruch; INCI: Aqua, Caprylic/Capric Triglyceride, Pentylene Glycol, Hydrogenated Lecithin, Butyrospermum Parkii Butter, Glycerin, Ceramide NP, Squalane.
  28. Zum Teil sind Überschneidungen von Grundlagen und Hilfsstoffen möglich.
  29. Antioxidantien werden bei Anwesenheit ungesättigter Fettsäuren auch in anderen Applikationsformen verwendet.
  30. R. H. Müller, C. Schmidt, R. Trebeljahr, H. Lautenschläger und C. M. Keck; M1078, AAPS Annual Meeting, San Diego/USA, 2014, 2-6 November
  31. Modular bedeutet, dass Wirkstoffkonzentrate (Seren) vor Ort mit Grundlagen wie etwa Basis-Cremes und -Gelen gemischt werden oder nacheinander auf die Haut aufgetragen werden.
  32. Sonderformen: Multiple Emulsionen W/O/W und O/W/O.
  33. H. Lautenschläger, medical Beauty Forum 2017, 2, 12-16.
  34. Pickering-Emulsionen enthalten fein verteilte stabilisierende Feststoffe in den Grenzflächen zwischen Wasser- und Ölphase. Beispiele: Silica, Peptide.
  35. Applikationen mit Phosphatidylcholin (PC) sind in der Regel frei von Konservierungsstoffen, da PC die meisten Konservierungsstoffe des Anhang V der KVO inaktiviert. Das ist andererseits für das Haut-Mikrobiom von Vorteil, da es weder geschädigt wird, noch Resistenzen entstehen. PC-Applikationen sind daher insbesondere für sensible und Problem-Haut geeignet.
  36. H. P. Ammon, Planta Med. 2006, 72 (12), 1100-1116.
  37. H. Lautenschläger, medical Beauty Forum 2015, 4, 12-16.
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  40. ApoBetrO = Apothekenbetriebsordnung.
  41. Umweltbundesamt, Auswertung der Feinstaubwerte, Stand Dezember 2016.
  42. H. Lautenschläger, Beauty Forum medical 2020, 2, 22-25.
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*) Veröffentlicht in: Hans Lautenschläger, Die Haut und ihre Pflege – Physiologie und Chemie im Einklang, Chemie in unserer Zeit 2021, 55 (5), 306-319. Copyright © 2021 Wiley-VCH GmbH. Reproduced with permission. Finale Version: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/ciuz.202000057

 


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