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Irritierte maskierte Haut - was ist zu tun?

 

Atem- und Mundschutz - ob synthetisch oder selbstgenäht aus Baumwolle - sind unbequem und führen abhängig von der täglichen Tragedauer zu Unwohlsein an Mund und Nase. 

Darüber hinaus wird von trockener und gespannter Haut nach dem Abnehmen der Masken berichtet. In Einzelfällen kommt es zu einem schleichenden Kontaktekzem.

Was passiert unter und nach der Maske?

Zweck von Masken ist es, je nach Bauart Speichel-Aerosole und Tröpfcheninfektionen zu verhindern und die eingeatmete Luft zu filtrieren (FFP2- und FFP3-Masken).

Ähnlich wie bei eng getragenen Textilien im Intimbereich wird die Haut - verstärkt durch ständige Reibung der Maske an der Hautoberfläche - entfettet und die Hautbarriere gestört. Der transepidermale Wasserverlust (TEWL) ist daher nach Abnahme der Maske höher als vorher. Das bedeutet die Haut fühlt sich kurze Zeit später trockener an und kann spannen.

Durch die Entfettung während des Tragens und die nahezu 100%ige Luftfeuchte unter der Maske entsteht ein für Mikroorganismen günstiges Klima - ähnlich wie im Intimbereich bei nichtatmungsaktiven Textilien oder an den vom Schuhmaterial umgebenen Füßen und unter Einmalhandschuhen aus undurchlässigem Kunststoff. Dementsprechend können bei hoher Empfindsamkeit, verstärkt durch die Reibung entzündliche Reizungen entstehen.

Vielfach hinterlässt das Maskentragen auch das Bedürfnis, die Haut besonders gut zu reinigen, was ja auch bei den Händen als Infektionsschutz empfohlen wird. Dann werden noch mehr hauteigende Barriere-Bestandteile entfernt. Wenn dann ungeeignete, okklusiv wirkende Kosmetika zur Anwendung kommen, können Hautquellungen die Folge sein.

Was ist zu tun?

Es sind daher drei Dinge wichtig:

  • Effektiver Schutz der Hautbarriere
  • Angepasste Gesichtsreinigung
  • Effektive Regeneration in der Masken-freien Zeit

Schutz und Regeneration wird durch Präparate mit physiologisch verträglicher Zusammensetzung erreicht, also Präparate, die in der Lage sind, die gestörte Barriere zu verhindern und wiederherzustellen. Dazu sind vor allem lamellar aufgebaute Basiscremes ohne potenziell allergene Konservierungsstoffe der KVO (Kosmetikverordnung) geeignet, die sparsam aufgetragen werden.

Die Basiscremes, die auch frei von Emulgatoren und deren Auswascheffekt sind, haben den Vorteil, dass sie modular und individuell optimiert werden können.

Je nach Bedarf können adstringierende Komponenten wie Hamamelis- oder Grüner-Tee-Extrakt, entzündungshemmende Boswelliasäuren, essenzielle Fettsäuren (Nachtkerze, Kiwi-Kernöl, Leinöl), Aloe-Vera, CM-Glucan, D-Panthenol oder gegen Anaerobier wirksame Azelainsäure-haltige Liposomen zugesetzt werden.

Das Gesicht sollte - entgegen der Händereinigung - so oft wie möglich nur mit warmem Wasser ohne Zusätze gereinigt werden. Ansonsten sind Reinigungspräparate mit Hautbarriere-schonenden Tensiden sparsam zu verwenden. Alternativ ist eine lamellare, tensidfreie Reinigungsmilch geeignet, auch Make-up zu entfernen.

Dr. Hans Lautenschläger



 
 
 
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Revision: 26.05.2021