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Masken - Die schnellen Frischmacher

 

Kosmetik-Kunden wünschen individuelle Behandlungen, die zu schnellen und überzeugenden Resultaten führen. Als eine mögliche Lösung bieten sich hier verschiedene Masken in Kombination mit effektiven Wirkstoffen an.

 

Kunden erwarten von ihrem Besuch im Institut eine Behandlung, die individuell auf den jeweiligen Hautzustand und selbstverständlich auch saisonal angepasst ist. Hinzu kommt das Bedürfnis der Kunden nach Abwechslung. Von Ihnen als Kosmetikerin erfordern diese Erwartungen ein hohes Maß an Flexibilität und eine sorgfältige Auswahl der für die Behandlungen notwendigen Produkte. Als eine mögliche Lösung bieten sich hier Masken in Kombination mit effektiven Wirkstoffen an. Durch sie kann man die Hautfeuchte erhöhen, Verkrustungen und Schuppen erweichen und entfernen, die Hautoberfläche straffen, glätten und gegebenenfalls beruhigen und erfrischen. Je nach Hautbeschaffenheit sind verschiedene Maskentypen und Wirkstoffe sinnvoll.

Creme-Masken

Creme-Masken werden wie Pflegecremes, jedoch im Überschuss aufgetragen. Gegen Ende der etwa halbstündigen Einwirkungszeit kann eine leichte Massage ausgeführt werden, bevor der Überschuss der Maske vorsichtig mit einem trockenen Tuch abgenommen wird. Creme-Masken sind zwar weniger spektakulär, dafür aber umso vielseitiger, da man sie sehr einfach mit Wirkstoffkonzentraten oder Ampullen kombinieren kann. Dabei können die Wirkstoffkonzentrate vor der eigentlichen Maske entweder großflächig oder partiell aufgetragen werden oder zusammen mit der Masken-Basiscreme appliziert werden. Schon mit wenigen Wirkstoffkonzentraten erreicht man eine hohe Variationsbreite.

Heilerden

Heilerdemasken basieren meist auf Mineralien, die ein hohes Wasseraufnahmevermögen haben wie z. B. Ton- und Lehmpulver. Diese Mineralien sind preiswert und haben eine lange Tradition in der Volksmedizin. Heilerden verfügen über einen reinigenden Effekt, indem sie Stoffe der Hautoberfläche aufnehmen können und andererseits Mineralien in niedrig dosierter Form in die Haut entlassen. Auch ionenaustauschende Eigenschaften sind beschrieben. Heilerden werden auch häufig kombiniert mit Physiotherapien wie z. B. der Felke-Therapie (Bad Sobernheim). Der Haut bringen sie ein angenehmes Frischegefühl. Heilerdemasken werden mit Wasser, ohne Reinigungszusätze entfernt. Ebenso wie die Vliesmasken lassen sich Heilerdemasken auch mit Wirkstoffkonzentraten kombinieren. Gute Ergebnisse zeigt dieses Verfahren bei Problemhäuten wie z. B. unreiner, fettender Haut, leichten Akneformen und bei psoriasisanfälliger Haut. Bei neurodermitischen Barrierestörungen wird meist auf Zusätze verzichtet und nach der Heilerdebehandlung mit einer fettenden, aber emulgator- und reizstofffreien Basiscreme weiter behandelt. Diese Basiscreme sollte reich an essentiellen Fettsäuren (Linolsäure, Gamma-Linolensäure) sein und einen moderaten Harnstoffzusatz enthalten, der einen eventuellen Juckreiz nimmt.

Vlies-Masken

Vlies-Masken sind z. B. auf der Basis einer Collagen- oder Algen-Matrix im Handel. Die Vlies-Matrix selbst ist entweder unlöslich oder verwandelt sich zusammen mit Wasser in eine Gelphase, aus der Aktivstoffe austreten können. Das Vlies kann z. B. auf eine Creme- Grundlage aufgelegt werden. Nach dem Anfeuchten wird eine erhöhte Okklusivität erzeugt, die die Wirkstoffe schneller in die Haut penetrieren lässt. Zum Schluss der Behandlung wird das Vlies einfach abgezogen.
Andererseits können Vliese direkt auf die Haut gelegt werden und von außen mit Wirkstoffkonzentraten gesättigt werden, die von dort direkt in die Haut eindringen können. Vorteil: Wirkstoffkonzentrate und z. B. auch Öle werden auf diese Weise auf der Haut fixiert und können nicht verlaufen. Häufig enthalten Vliese von vornherein zusätzliche Aktivstoffe, die nach Auflegen und Anfeuchten aktiviert werden und aus der Matrix in die Haut penetrieren.

Modelagen

Unter Modelagen versteht man Pulver mit mineralischer Zusammensetzung, die nach dem Mischen mit Wasser auf die Haut appliziert ("modelliert") werden und nach kurzer Zeit aushärten. Da die Haut vorher mit wirkstoffhaltigen Cremes behandelt wird, erzeugt dieses Verfahren temporär einen stark okklusiven Effekt, der die Penetration der in den Cremes enthaltenen Wirkstoffe beschleunigt. Darüber hinaus verstärkt die beim Aushärtungsprozess entstehende Wärme ("Thermomaske") die Durchblutung und damit auch die Wirkstoff-Effekte. Ähnlich wie Vliesmasken verbleiben die Modelagen ca. 20-30 Minuten auf der Haut und werden dann einfach abgenommen. Um das Abnehmen zu erleichtern, ist es wichtig, dass die Wirkstoffcremes lückenlos und in ausreichender Menge aufgetragen werden und gegebenenfalls vor der Modelage eine leichte Mull-Gaze aufgelegt wird. Die Modelage-Masse darf keinen direkten Kontakt zur Haut haben. Mit den eingesetzten Cremes können auch Wirkstoffkonzentrate kombiniert werden.

Gurke, Quark & Co

Das Auflegen von Gurkenscheiben, Aloe, AHA-Säure-haltigen Früchten, Quark- und Molkepackungen, reinigenden Kleie-Masken etc. sind zwar die traditionsreichsten und ältesten Masken-Verfahren, werden aber heute seltener angewandt und beschränken sich häufig auf die Heimpflege. Dies ist eigentlich sehr schade, da praktisch alle in fertigen Cremes und Masken verarbeiteten Wirkstoffe wie Fruchtsäuren, Vitamine bis hin zu den Enzymen ohne Konservierungs- und andere Hilfsmittel frisch auf die Haut gelangen. Die natürlichen Zusammensetzungen, individuelle Dosierungen und die Vielfalt der Möglichkeiten sind ein großer Vorteil.
Einerseits ist die Vielfalt an Behandlungen wünschenswert, andererseits müssen die Kosten hinsichtlich der Zahl der Präparate im Rahmen gehalten werden. Baukastensysteme sind hier der beste Ausweg, da sie immer wieder neue und individuelle Kombinationen der Einzelelemente, sprich Basiscremes und Wirkstoffkonzentrate erlauben.

Baukastensysteme

Baukastensysteme können sowohl bei Creme-Masken, Vliesmasken, Heilerden und Modelagen eingesetzt werden, so dass ein Umsteigen vom einen zum anderen Maskentyp nur eine andere Matrix erfordert. Auf den Einkauf mehrerer mit Wirkstoffen beladener Vliesmasken kann so z. B. verzichtet werden. Ein weiterer Vorteil: Baukastensysteme mit wenigen Basiscremes und einer übersehbaren Anzahl von Wirkstoffkonzentraten können auch für die Hautpflege und Massage genutzt werden. Da die Wirkstoffkonzentrate eigenständige Präparate sind, können sie auch in Problemfällen pur oder lokal aufgetragen werden.
Eine beruhigende Crememaske bei sensibler Mischhaut könnte sich aus folgenden Zutaten zusammensetzen: D-Panthenol-Konzentrat, Echinacea-Extrakt sowie Basiscreme für normale, sensible Haut.
Bei trockener und verhornter Altershaut eignen sich belebende Crememasken. Hierzu verwendet man Grünen Tee-Extrakt, Liposomen-Konzentrat mit Feuchthaltefaktoren (NMF) und eine Basiscreme für fettarme Haut.
Eine Reinigungsmaske für die Haut, die anfällig für Unreinheiten oder leichte Akne ist, sollte angefeuchtetes Lehmpulver, Algen-Extrakt und Liposomen-Konzentrat enthalten.
Die wenigen, hier genannten Wirkstoffkonzentrate lassen sich auch bei der Pflege und Massage verwenden. Liposomenkonzentrate (Linolsäurelieferant!) außerdem bei unreiner Haut und leichten Akneformen. D-Panthenol bei Hautrötungen und rissiger Haut (ggf. zusammen mit einem Hamamelisextrakt) sowie als Tonikum vor der Maske, da es Haut für andere Wirkstoffe öffnet. Echinacea-Extrakt ist z. B. auch ein bewährtes Mittel zur Pflege bei Couperose. Bei Wirkstoffkonzentraten sollte darauf geachtet werden, dass sie über eine Dosiervorrichtung, z. B. Pipette, verfügen und wiederverschließbar sind.
Die Maske sollte anfangs immer gut durchfeuchtet auf der Haut liegen und erst gegen Ende schwach antrocknen. Aufgrund der Kühlung durch das verdunstende Wasser wirkt diese Art der Maske erfrischend und beruhigend. Anschließend wird die Maske mit lauwarmem Wasser abgewaschen.
Ein gutes Angebot an Masken und kompetenten Behandlungen mit Wirkstoffen und Ampullen gibt dem Institut die Möglichkeit, sich zu profilieren und Kunden durch die Individualität langfristig an sich zu binden. Mit Baukastensystemen lassen sich die Kosten begrenzen.

Dr. Hans Lautenschläger

 


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Revision: 26.05.2021
 
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veröffentlicht in
Kosmetik International
2002 (3), 32-34

 
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